Wie wird ein Wel­pe stu­ben­rein ??

Wen nervt die Zeit nicht, in der der klei­ne Wel­pe noch nicht stu­ben­rein ist und immer wie­der ein Mal­heur pas­siert. Aber mit Geduld und der nöti­gen Kon­se­quenz hat man in der Regel schnell Erfolg und der süße Klei­ne macht dann ein­fach nur noch Freu­de.

Die rich­ti­ge Vor­ar­beit soll­te bereits beim Züch­ter begin­nen: Ein guter Züch­ter hält die Wel­pen von Anfang an zur Sau­ber­keit an, indem er mehr­mals täg­lich die Zei­tun­gen wech­selt, die als saug­fä­hi­ge Unter­la­ge die­nen und von den Klei­nen als Hun­de­toi­let­te benutzt wer­den. Zusätz­lich soll­ten die Wel­pen auch ent­spre­chend Frei­gang haben, um mit zuneh­men­dem Alter ihr Geschäft auch drau­ßen erle­di­gen zu kön­nen. Es ist wie bei uns Men­schen: eine gute Kin­der­stu­be ist der bes­te Start ins Leben!

Wenn der Wel­pe dann zu Ihnen nach Hau­se kommt, beden­ken Sie immer, daß er nie mit böser Absicht in die Woh­nung macht. Er will auf jeden Fall alles rich­tig machen, aber er weiß noch nicht wie. Die­se “WIE” dem Wel­pen bei­zu­brin­gen ist Ihre Auf­ga­be und rei­ne Trai­nings­sa­che. Stu­ben­rein­heit ist nicht ange­bo­ren.

Den­ken Sie immer dar­an, daß Sie sich ein “Baby” ins Haus geholt haben. Hier­zu kommt, daß die klei­ne Bla­se eines Wel­pen noch kein sehr gro­ßes Fas­sungs­ver­mö­gen hat, so daß sie viel häu­fi­ger ent­leert wer­den muß als bei einem erwach­se­nen Hund. Und auch der Bla­sen­mus­kel muß erst — genau wie bei einem klei­nen Men­schen­kind auch — ordent­lich trai­niert wer­den, um ent­spre­chend dicht zu hal­ten und bewusst kon­trol­liert zu wer­den.

Grund­sätz­lich gilt: gleich früh mor­gens, tags­über alle 2 Stun­den — anfangs even­tu­ell auch öfter, jedes Mal nach dem Schla­fen, etwa 15 Minu­ten nach den Mahl­zei­ten und noch­mals spät abends nimmt man den Klei­nen mit nach drau­ßen. Dort übt man sich in Geduld und lässt dem Wel­pen aus­rei­chend Zeit, sich zu lösen. Um den Wett­lauf mit der Wel­pen­bla­se zu gewin­nen, müs­sen Sie Ihren Wel­pen stän­dig beob­ach­ten — wie ver­hält er sich?

Schnüf­felt er z.B. auf­ge­regt am Boden oder dreht es sich suchend im Kreis, steht er vor der Tür, ist er unru­hig oder fiept er, so muß er wahr­schein­lich mal. Dann soll­ten Sie ihn mög­lichst unver­züg­lich nach drau­ßen brin­gen. Hat der Wel­pe erfolg­reich Urin oder Kot abge­setzt, ist es ganz wich­tig, ihn über­schwäng­lich zu loben — ein regel­rech­ter “Auf­stand der Begeis­te­rung” darf um eine Geschäfts­ver­rich­tung gemacht wer­den. Denn das prägt sich dem Klei­nen ein und es wird ihm in Zukunft Freu­de machen, Sie zu begeis­tern.

Um den Wel­pen mög­lichst schnell stu­ben­rein zu bekom­men, soll­ten Füt­te­rung, Bewe­gung, Spiel und Päu­schen mög­lichst immer zur glei­chen Zeit statt­fin­den — solch ein fes­ter Rhyth­mus wird sehr hilf­reich sein. Auch hilf­reich ist es, den Klei­nen zumin­dest anfangs immer an das glei­che “Ört­chen” zu füh­ren. So ent­steht schnell eine Rou­ti­ne, wäh­rend sich der Wel­pe bei immer neu­en Orten zuerst ori­en­tie­ren muß und in der Auf­re­gung über das Neue dann leicht den Sinn der Übung ver­ges­sen kann.

Falls doch ein­mal ein Mal­heur pas­siert, bringt Bestra­fen gar nichts, denn der Wel­pe hat es ja nicht mit Absicht gemacht. Außer­dem sieht man das Unglück ja meist nicht gleich und Stra­fen mit Ver­spä­tung kann der Wel­pe nicht mehr mit dem Ereig­nis selbst ver­knüp­fen. Und selbst, wenn sie ihn auf fri­scher Tat ertap­pen, ist Bestra­fen kei­ne Lösung, denn der “Übel­tä­ter” kann Ihr Han­deln leicht miss­ver­ste­hen: der Wel­pe lernt dadurch, daß er sich in Zukunft nicht erwi­schen las­sen darf, wenn er das nächs­te Mal auf den bes­ten Tep­pich macht oder er bringt die Stra­fe mit Ihnen in Zusam­men­hang und wird sich in Zukunft einen ent­le­ge­nen Win­kel in der Woh­nung aus­su­chen, um sich heim­lich und nicht mehr in Ihrer Anwe­sen­heit zu lösen.

Ganz dumm ist in die­sem Zusam­men­hang auch, den Wel­pen mit der Nase in sei­ne Hin­ter­las­sen­schaf­ten zu stup­sen: zum einen ist die Hun­de­na­se ein ganz hoch­emp­find­li­ches Organ, das dadurch Scha­den neh­men kann, zum andern kann der jun­ge Hund auch hier kei­nen Zusam­men­hang erken­nen und das Gan­ze ver­ste­hen. Die rich­ti­ge Vor­ge­hens­wei­se wäre:

Wenn Sie den Klei­nen in fla­gran­ti erwi­schen, reicht ein kur­zes, bestimm­tes “Nein”, um die uner­wünsch­te Hand­lung zu unter­bre­chen und den Wel­pen sofort nach drau­ßen zu sei­nem “Ört­chen” zu brin­gen. Ansons­ten igno­rie­ren Sie klei­ne und gro­ße Miss­ge­schi­cke, die in Ihrer Abwe­sen­heit pas­siert sind, ganz ein­fach. Besei­ti­gen Sie sie kom­men­tar­los und ver­su­chen Sie das nächs­te Mal selbst bes­ser auf­zu­pas­sen, und Ihrem klei­nen Vier­bei­ner recht­zei­tig nach drau­ßen zu brin­gen. Ein Wel­pe braucht Zeit, um zu ver­ste­hen, was man von ihm ver­langt und das geht am schnells­ten durch posi­ti­ve Erfol­ge und viel Lob.

Patent­re­zep­te für die Stu­ben­rein­heit gibt es nicht. Man­che Hun­de ler­nen es in drei Tagen, ande­re in drei Wochen. Von einem Pro­blem spricht man erst, wenn der Wel­pe mit einem hal­ben Jahr noch nicht sau­ber ist. Soll­te sich trotz aller Bemü­hun­gen nicht der gewünsch­te Erfolg ein­stel­len, den­ken Sie dar­an, daß auch eine Erkran­kung, wie z.B. eine Bla­sen­ent­zün­dung oder eine ana­to­mi­sche Beson­der­heit vor­lie­gen könn­te — bit­ten Sie daher in einem sol­chen Fall vor­sichts­hal­ber mich um Rat!

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