Heu­te möch­te ich Euch mal einen sehr unge­wöhn­li­chen Fall vor­stel­len. Ein Züch­ter von Aus­tra­li­an She­phard hat­te schon seit län­ge­rem Pro­ble­me mit sei­ner Hün­din “Tess””. Sie litt schon über ein hal­bes Jahr unter schmerz­haf­tem Harn­drang, man spricht von “Poll­a­ki­su­rie”, und war schon mehr­fach  auf eine Bla­sen­ent­zün­dung mit Anti­bio­ti­ka vor­be­han­delt wor­den. Grund genug eine gründ­li­che Unter­su­chung zu star­ten. Anfangs denkt man natür­lich immer  an bak­te­ri­el­le Bla­sen­ent­zün­dun­gen, an Stei­ne oder Bla­sen­gries, an Tumo­re oder auch Erkran­kun­gen der Schei­de und Gebär­mut­ter. Also folg­te eine Ultra­schall­un­ter­su­chung, bei der man gleich über eine dün­ne Kanü­le Harn gewin­nen konn­te. Die­ser Urin wird dann mit­tels Test­strei­fen, Harn Sedi­men­ta­ti­on mit­tels Mikro­skop, Spe­zi­fi­sches Gewicht und Bak­te­ri­en­kul­tur wei­ter untersucht.….…..und fand erst mal ein Ei. Danach wur­de mehr Urin unter­sucht und kon­zen­triert und man fand den Pro­du­zen­ten. Ein aus­ge­wach­se­nes Exem­plar von Capil­la­ria pli­ca. Somit wur­de auch klar, was die läng­li­chen Struk­tu­ren (grü­ne Krei­se)  waren, näm­lich der Wurm selbst, er kann näm­lich bis zu 40 cm !!!   lang wer­den.

Test­strei­fen:  ph 7, Eiweiss++, Blut +,   Spez Gewicht 1030

sonst ohne beson­de­ren Befund

Sedi­ment: Bla­sen­zel­len, Ei von Capil­la­ria pli­ca

Uricult: McC­on­key, CLED nega­tiv

Rechts:

Bild von Tess ´ Wurm duch das Mikro­skop foto­gra­fiert

Unser Team war natür­lich über­rascht, ein sel­te­ner Befund. Und es erklär­te Tess Pro­ble­me voll­stän­dig. Jetzt ging es an die Recher­che in Büchern, Goog­le und Fach­zeit­schrif­ten. Die Nach­fra­ge beim Züch­ter ergab: Tess war aus einer Zucht­li­nie in den USA impor­tiert wor­den und fraß immer wie­der ger­ne Regen­wür­mer, BINGO genau den Zwi­schen­wirt von Capil­la­ria pli­ca. Der Lite­ra­tur nach soll­te das Prä­pa­rat Fen­bend­zol (Pana­cur)  wir­ken, also beka­men alle 22 Hun­de über 5 Tage Pana­cur zuge­füt­tert. Der Erfolg war aber gleich Null. Erst eine Umstel­lung auf das Prä­pa­rat  Levami­sol, wel­ches wir Tess als Injek­ti­on  spritz­ten un den ande­ren Hun­den als Con­cu­rat® Pul­ver gaben, liess die Sym­pto­me end­gül­tig und dau­er­haft ver­schwin­den.

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