Schutz­imp­fun­gen:

Imp­fun­gen sind ein The­ma, das man für jedes Tier selbst und für jeden Ein­zel­fall klä­ren muss.

Es gibt hier eine sehr umfas­sen­de Lek­tü­re als .pdf  all­ge­mei­ne Emp­feh­lun­gen über Imp­fun­gen “Leit­li­ni­en zur Imp­fung von Klein­tie­ren” der DVG.

Wir wol­len einer­seits den Pati­en­ten vor Infek­tio­nen schüt­zen, sind aber dem Tier gegen­über in jedem Ein­zel­fall eine Abwä­gung zwi­schen Schutz und unnö­ti­gen Neben­wir­kun­gen schul­dig. Imp­fen ist ein viel dis­ku­tier­tes The­ma. Durch den  Import von Hun­den, ins­be­son­de­re aus  Ost­eu­ro­pa auch Afri­ka und den Han­del mit Wel­pen über das Inter­net und aus Polen und Tsche­chi­en und nun sogar Rumä­ni­en behält es sei­ne Bri­sanz und Aktua­li­tät. Man kann nie­man­dem raten, auf den Schutz zu ver­zich­ten, da bin ich kom­pro­miss­los.

Wenn das Tier dann älter wird, sind die Imp­fun­gen an sich nicht mehr so bedeu­tend wie bei einem jun­gen Tier, hier steht die Impfunter­su­chung im Vor­der­grund. Hier hat es sich doch seit Jahr­zehn­ten erwie­sen, dass es immer wie­der “die Imp­fung” ist, wo ver­steck­te Krank­hei­ten wie Herz­er­kran­kun­gen, Nie­ren­er­kran­kun­gen und Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen erkannt wer­den und durch eine früh­zei­ti­ge Behand­lung schnell in den Griff gebracht wer­den kön­nen. Muss man also bei einem Hund  bei dem Wort “Impf­un­ter­su­chung” die Beto­nung auf Imp­fung legen, so liegt bei einem älte­ren Tier die Beto­nung auf “Unter­su­chung”. Es kann sein dass sie zur Imp­fung kom­men und statt des­sen ein Rönt­gen oder eine Blut­un­ter­su­chung erfol­gen- und sie sind weit bes­ser damit bedient.

Man beden­ke auch dass Imp­fun­gen immer ein sozia­ler Fak­tor sind. Nur dadurch, dass unse­re Haus­tie­re flä­chen­de­ckend bei­spiels­wei­se gegen Toll­wut geimpft sind, lau­fen Tier­seu­chen nicht durch die gan­ze Tier­po­pu­la­ti­on durch son­dern ver­si­ckern im San­de. Daher reicht es , wenn ich Toll­wut bei der Kat­ze im vier­jäh­ri­gen Inter­vall imp­fe, dann habe ich mei­nen Teil zum sozia­len Netz schon geleis­tet.

Die Toll­wut ist heu­te rele­vant vor allem um die Ein­tra­gung in den inter­na­tio­na­len Impf­pass für den grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehr zu bekom­men bzw um Recht­strei­te­rei­en nach Hun­de­bis­sen zu ver­mei­den. Deutsch­land ist seit vie­len Jah­ren toll­wut­frei, aber das ist auch das Ergeb­nis davon dass ein Groß­teil der Tie­re geimpft ist. So kann es zu kei­nem Seu­chen­zug mehr kom­men. Daher beschrän­ke ich mich bei der Toll­wut  nach erfolg­ter Grund­im­mu­ni­sie­rung auf die lan­gen Inter­val­le von 3 und 4 Jah­ren

Hun­de­imp­fun­gen:

In mei­ner Pra­xis ver­su­che ich, maß­ge­schnei­dert zu imp­fen, also nur die Kom­po­nen­ten zu geben, die wirk­lich ablau­fen.  Das ist mög­lich durch die Bau­kas­ten- Ein­zel­impf­stof­fe von MSD aus der NOBIVAC Rei­he. Die bis­her ange­wen­de­ten Kom­bisprit­zen (bis 9 fach) ent­spre­chen nicht mehr mei­nen Vor­stel­lun­gen über zeit­ge­mäs­ses Imp­fen

Die Stan­dard­imp­fun­gen sind gegen Toll­wut , Stau­pe, Kat­zen­seu­che (Parvo) Leptos­pi­ro­se und evtl. Zwin­ger­hus­ten (Parainflu­en­za).

Dabei ist zu beach­ten,  dass Imp­fun­gen gegen Toll­wut, Stau­pe und Par­vo­vi­ro­se bis zu drei Jah­ren vor­hal­ten kön­nen, aller­dings nur unter der Vor­aus­set­zung dass die Grund­im­mu­ni­sie­rung voll­stän­dig und regel­recht durch­ge­führt wur­de.

Der neue L4 Impf­stoff von MSD Info dazu hier

Bei Zucht­be­stän­den mit hohem Infek­ti­ons­druck kann man die ers­te Imp­fung schon mit 6 Wochen mit einem Wel­pen­imp­stoff Pup­py SP durch­füh­ren. Das ist für “nor­ma­le” Hun­de aber nicht not­wen­dig. Nobi­vac Pup­py SP schließt bei Wel­pen die soge­nann­te immu­no­lo­gi­sche Lücke.

 

Ansons­ten beginnt die Grund­im­mu­ni­sie­rung der Wel­pen mit 8 Wochen gegen SHPPi L4 und mit 12 Wochen gegen SHPPi L4T. Den Sinn einer drei­fa­chen Grund­im­mu­ni­sie­rung kann ich bei nicht beson­ders  gefähr­de­ten Hun­den nicht nach­voll­zie­hen, aller­dings tei­le ich die zwei­te Imp­fung ger­ne auch mal auf, so dass die Toll­wut erst mit 14 Wochen gege­ben wird. Aber genau das ent­schei­det sich von Fall zu Fall.

Die Imp­fung wird dann erst mit 15 Mona­ten fäl­lig und ab dann jähr­lich wie­der­holt: Die jähr­li­che Wie­der­ho­lung erfolgt mit Lep­tos­pi­ro­se (L4) und Pi also Zwin­ger­hus­ten. Der Zwin­ger­hus­ten kann sowohl als ein­fa­che Injek­ti­on oder, weit bes­ser als Nasen­impf­stoff Nobi­vac BbPI ver­ab­reicht wer­den. Letz­te­res emp­fiehlt sich beson­ders bei Tie­ren die auf Hun­de­plät­zen oder ‑sport ein­ge­setzt wer­den. Die Nasen­imp­fung macht eine ört­li­che Schleim­haut­im­mu­ni­tät und hat sich bes­tens bewährt.

Infor­ma­ti­on über Virus­hus­ten BbPi sie­he hier

Aller­dings brau­chen Tollwut/Staupe/Parvo prin­zi­pi­ell nur noch alle 3 Jah­re gee­impft wer­den. Die jeweils not­wen­di­ge Kom­bi­na­ti­on kann jeder­zeit maß­ge­schnei­dert mit Nobi­vac geimpft  wer­den. So ent­wi­ckelt sich eine fes­te Immu­ni­tät die einen siche­ren Schutz bie­tet und für das Tier nicht belas­tend wird. Wenn man will, kann man bei­spiels­wei­se bei Jagd­hun­den die mit Füch­sen in Kon­takt kom­men, den Schutz vor Stau­pe ver­stärkt aus­bau­en. Alles ist jeder­zeit indi­vi­du­ell mach­bar.

Wenn das Tier dann älter wird, sind die Imp­fun­gen an sich nicht mehr so bedeu­tend wie bei einem jun­gen Tier, hier steht die Unter­su­chung die im Zusam­men­hang mit der Imp­fung steht im Vor­der­grund. Hier hat es sich seit Jahr­zehn­ten erwie­sen, dass es immer wie­der “die Imp­fung” ist wo ver­steck­te Krank­hei­ten wie Herz­er­kran­kun­gen, Nie­ren­er­kran­kun­gen und Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen erkannt wer­den und durch eine früh­zei­ti­ge Behand­lung schnell in den Griff gebracht wer­den kön­nen. Muss man also bei einem Hund  bei dem Wort “Impf­un­ter­su­chung” die Beto­nung auf Imp­fung legen, so liegt bei einem älte­ren Tier die Beto­nung auf “Unter­su­chung”. Es kann sein dass sie zur Imp­fung kom­men und statt des­sen ein Rönt­gen oder eine Blut­un­ter­su­chung erfol­gen- und sie sind weit bes­ser damit bedient.

Die Imp­fung gegen Bor­re­lio­se emp­feh­le ich nur bedingt,  da die Erkran­kung meist völ­lig über­schätzt wird. Es ist weit bes­ser, statt des­sen eine gute Zecken­pro­phy­la­xe zu geben. Damit kann man min­des­tens 5 wei­te­re Vek­tor­krank­hei­ten ver­hin­dern und hat auch Schutz vor Flö­hen und Sand­flie­gen. Bei Hun­den, die jagd­lich ein­ge­setzt wer­den und stän­dig im Unter­holz unter­wegs sind, kann die Bor­re­lio­se Imp­fung den­noch emp­foh­len wer­den. Die­se soll­te dann mit Meri­lym 3 von Meri­al gemacht wer­den, weil das aktu­ell der bes­te Impf­stoff ist und gegen drei Sub­ty­pen schützt.

Bei Zucht­hün­din­nen kann auch gegen Her­pes geimpft wer­den . Dies muss aber im Zusam­men­hang mit einer Bera­tung für Zucht­hy­gie­ne abge­spro­chen wer­den.

Neu­er­dings wird auch eine Imp­fung gegen Leish­ma­ni­o­se ange­bo­ten, aber es gibt noch sehr weni­ge Stu­di­en dar­über.

 

 

Kat­zen­imp­fun­gen:
Hier sind es die  “Klas­si­ker” Kat­zen­seu­che P und Schnup­fen HC die not­wen­dig sind. Die Kat­zen­seuch­eim­p­fug macht eine belast­ba­re Immu­ni­tät über vie­le Jah­re, dass man sie im Alter ein­spa­ren kann. In dem ers­ten Lebens­mo­na­ten ist sie aber unum­gäng­lich. Schnup­fen immu­ni­siert nur  gegen Her­pes und Cali­ci­vi­rus (HC). Wahl­wei­se wird bei der Kat­ze eine Lebend­imp­fung  gegen Chla­my­di­en (HCChlam) ange­bo­ten. Sie kann aber manch­mal zu Impf­erkran­kun­gen füh­ren und maxi­mal den Ver­lauf einer Infek­ti­on abschwä­chen. So las­sen wir das ein­fach weg.

Ähn­lich wie bei der Grip­pe­schutz­imp­fung des Men­schen kön­nen Kat­zen  aber noch an ande­ren Erkran­kun­gen der obe­ren Luft­we­ge  erkran­ken, obwohl sie geimft sind. Die­se Infek­tio­nen sind aller­dings leicht behan­del­bar.

Woh­nungs­kat­zen kön­nen sich auch mit Schnup­fen infi­zie­ren, gera­de wenn sie in Gesell­schaft leben. Das Virus kann mit den Schu­hen über­tra­gen wer­den. Wird eine Woh­nungs­kat­ze wegen einer ande­ren Erkran­kun­gen zum Tier­arzt gebracht, ist das unge­impf­te Tier einer aku­ten Infek­ti­ons­be­las­tung im War­te­zim­mer oder der Sta­ti­on aus­ge­setzt und kann sich zusätz­lich zu der eigent­li­chen Krank­heit infi­zie­ren. Daher emp­feh­le ich eine Imp­fung unbe­dingt auch bei rei­nen Woh­nungs­kat­zen.

Frei­lau­fen­de Kat­zen kön­nen mit Toll­wut und Leu­ko­se geimpft wer­den. Leu­ko­se (FeLV) hat in den letz­ten Jah­ren aller­dings an Bedeu­tung ver­lo­ren. Außer­dem braucht sie nur alle 3 Jah­re nach­im­mu­ni­siert wer­den bis maxi­mal zum 6. Lebens­jahr. Vor der Grund­im­mu­ni­sie­rung wird ein ELISA Test auf FeLV emp­foh­len. Das macht die Imp­fung ziem­lich auf­wän­dig. Sie emp­fiehlt sich  daher eher bei Katern, die viel rau­fen und Sexu­al­kon­tak­te haben oder Zucht­tie­ren.

Toll­wut kann alle 4 Jah­re geimpft wer­den. Wegen dem immer noch unge­kär­ten Vor­kom­men von impf­as­so­zi­ier­ten Fibro­sar­ko­men der Kat­ze wür­de ich die­sen Zeit­raum auch nicht unter­schrei­ten. Es ist sicher dass eine Kat­ze nach der Imp­fung an einem Fibro­sar­kom erkran­ken kann als eine unge­impf­te Kat­ze an Toll­wut.

Eine nasa­le Imp­fung gegen FIP ist zwar auf dem Markt erhält­lich, kann m.E. aber nicht emp­foh­len wer­den.

Die Imp­fung der Kat­zen wird in der Regel in der 8: Woche begon­nen und in der 12. Woche wie­der­holt. Danach kann man HC jähr­lich wie­der­ho­len und Kat­zen­seu­che P alle 2–3 Jah­re. Toll­wut erst nach 4 Jah­ren.

 

 

 

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